Reflexionen über Ruanda – Kaffee, Gemeinschaft und Verbundenheit
Durch Ruanda zu reisen, seine vielfältigen Kaffeeanbaugebiete zu besuchen und in die Kultur einzutauchen, war eine zutiefst bewegende Erfahrung. Ich hatte die Gelegenheit, aus erster Hand die reiche Tradition des Kaffeeanbaus zu erleben und zu sehen, wie ein Unternehmen wie Raw Material gemeinsam mit der Muraho Trading Company – beide geprägt von eher westlichen Denksystemen – daran arbeitet, neue Strukturen zu etablieren. Nicht nur, um die Kaffee-Lieferkette zu verbessern, sondern auch, um Gemeinschaften zu stärken und tiefere, nachhaltigere Beziehungen aufzubauen.
Wenn ich an diese Reise zurückdenke, fällt mir der erste Satz aus dem Buch Terroir ein: „Großartiger Kaffee ist das Ergebnis der Genetik einer Pflanze und des sie umgebenden Terroirs.“ Hinter diesem Satz steckt jedoch eine tiefere Botschaft – schwer in Worte zu fassen – die das Wesen von etwas einfängt, das mich wirklich inspiriert hat. Es ist schwierig, alle Eindrücke zu sammeln, aber was folgt, ist eine grobe Konstellation der Momente und Elemente, die den größten Eindruck hinterlassen haben.

Das Terroir Ruandas ist atemberaubend in seiner Vielfalt – von der üppigen Seenlandschaft bis hin zu den mystischen Vulkanregionen. Diese hochgelegenen Gebiete hatten etwas fast Mystisches an sich. Es gab einen deutlichen Kontrast zwischen der tropischen Weichheit mancher Regionen und der robusten, dichten Intensität des vulkanischen Bodens. Jede Landschaft schien einen eigenen Geist zu verkörpern – spürbar bis in die Tasse hinein.

Und dann: die Menschen. Ruandas Vergangenheit – brutal und unvorstellbar schmerzhaft – zeigt sich heute in einer stillen Stärke, einer kollektiven Integrität und einem unerschütterlichen Gefühl von Zusammenhalt. Es gibt Freude in der Arbeit, Ehrlichkeit in der Kommunikation und ein tief verwurzeltes Mitgefühl im Miteinander, in der Zusammenarbeit und der Ernte. Teamarbeit auf Dorfebene und traditionelle Praktiken treffen auf moderne agronomische Unterstützung von verschiedenen Organisationen wie Muraho und Raw Material, die beständig Qualität, Effizienz und Würde in den Prozess bringen wollen.

Raw Material in Zusammenarbeit mit der Muraho Trading Company stach besonders hervor – nicht nur wegen der Systeme, die sie aufbauen, sondern wegen der Authentizität ihrer Beziehungen. Ich verbrachte Zeit mit ihnen in Kigali, oft in überraschend luxuriösen Umgebungen, doch was noch eindrucksvoller war, war zu sehen, wie sie sich zwischen diesen verschiedenen Welten bewegen – von der Stadt aufs Land, vom Komfort zur Herausforderung – immer mit demselben Ziel.
Man erkennt schnell, wie leicht wir von außen ein naives Bild von Ruanda mit uns tragen. Ja, Armut existiert – aber das ist längst nicht das ganze Bild. Es gibt eine komplexe soziale Struktur mit Schichten von Unterstützung, Ambitionen und Stolz. Es liegt eine gewisse Anmut in der Art, wie die Menschen ihren Alltag gestalten.

Einer der eindrücklichsten Momente der Reise war der Besuch der Vunga-Kooperative im Nyabihu-Distrikt, der Vulkanregion Ruandas. Dort traf ich Daphrose Uwimana, die Präsidentin der Organisation – eine Frau, die eine Gemeinschaft führt, die außergewöhnliche Härten überstanden hat. Nachdem mehrere Erdrutsche ihre Gemeinde zerstört hatten, bauten sie wieder auf – immer und immer wieder. Die Resilienz, die stille Stärke, die kollektive Reaktion… das mitzuerleben war überwältigend.
Im Zentrum dieser ganzen Erfahrung stand eine tiefe Fokussierung auf Gemeinschaft. Alles – von den Plantagen bis hin zur Stadt – spiegelte eine starke Ethik der gemeinsamen Freude, der Belohnung durch Zusammenarbeit und eines menschenzentrierten Ansatzes wider. Es fühlte sich an, als hätten die Narben der Vergangenheit eine radikale, wunderschöne Form von Zusammenhalt hervorgebracht.
Ein riesiger Dank geht an Alan Tomlins und das Team von Raw Material, Gaudam Anbalagan, Karthick Anbalagan und Eustache Mutakirwa von Muraho.
Hobe Hobe Hobe!
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